Auch dieses Jahr hat es die RK Leichlingen wieder, vom 31. Juli bis zum 5. August, ins Elsass und besonders auf den Hartmannswillerkopf, gezogen.
Allerdings hat das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, diesmal nicht weil es schlecht, sondern zu gut war. Haben wir doch lange genug auf die sonnigen Tage gewartet und sind sie erst einmal da, ist es gleich übertrieben. Die geplante Wanderung am Donnerstag wurde also wegen zu hoher Temperaturen etwas gekürzt und für den Arbeitseinsatz am Freitag wurde uns schon Bange.
Trotzdem blieben wir dabei und es war auch gut so, denn es wurde wieder, wenn auch unter mühseligen Bedingungen, gute Arbeit geleistet.
Der Einsatztort war diesmal der Ziegelrückenstollen und der erste Eingriff war schon bei dem Eisenbahnschwellensteg an der Kreuzung mit dem Cäciliengraben. Eine Schwelle war gebrochen und eingestürzt, was eine direkte Gefahr für die Wanderer bedeutete.
Gut war, dass wir einige Schwellen bei der Feste Dora liegen hatten, denn auch auf diese kurze Entfernung war es schon eine Zumutung, bei dem Gewicht und in der prallen Sonne, sie auf der Schulter heran zu schleppen.
Während zwei Mann sich mit dem Steg befassten, machten sich alle anderen eifrig an das Gemäuer heran. Fast hundert Jahre ist eine lange Zeit und, wenn auch schon vor Jahren im selben Abschnitt nachgeholfen wurde, ist es dringend nötig die Fugen zu erneuern. Der ursprüngliche Mörtel ist total zerbröckelt und die Mauern halten stellenweise auch nur noch weil sie es so gewohnt sind. Die Fugen mussten also tief ausgekratzt und der neue Mörtel tief zwischen die Steine gedrückt werden. Nur so können wir einigen kommenden Generationen einen Teil der noch erhaltenen Zeitzeugen weitergeben. Dass wir nicht alles und auch nicht ewig aufhalten können, ist uns bewusst, macht unsere Arbeit aber trotzdem nicht unnötig. Alleine schon die Danksagungen der Besucher geben uns recht.
Es wurden auch noch die Umrisse einiger, durch vieles begehen des Weges nötig gewordene Stufen geschaffen, was wiederum auf einen nächsten Einsatz hindeutet.
Die Mittagspause im Schatten bei der Dora zog sich, wahrscheinlich auch wetterbedingt, gemütlich in den Nachmittag, aber das hinauszögern war vergebens, es war noch Mörtel übrig der verarbeitet werden musste.
So gingen alle wieder in den Graben und als dann endlich die letzte Kelle Mörtel in einer Fuge verschwand wurde mit einem einstimmigen wohltuendem Gefühl das Werkzeug gereinigt und der Rückmarsch eingelegt. Neues Ziel, ein erfrischendes Getränk, eine kalte Dusche und…Ruhe.
Der Samstag wurde der wohlverdienten Entspannung gewidmet und am Sonntagmittag traf man sich wieder bei einem gemütlichen Mittagessen in der „Ferme Auberge“ am Molkenrain. Es wurde viel von der Vergangenheit erzählt, aber auch schon das Wiedersehen im nächsten Jahr geplant.